Fang schon mal ohne mich an by Phillips Carly

Fang schon mal ohne mich an by Phillips Carly

Autor:Phillips, Carly [Phillips, Carly]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-06-22T17:17:07+00:00


10. KAPITEL

Hunter und Molly folgten Sonya ins Wohnzimmer. Hunter hatte seinen offiziellen Juristennotizblock mitgebracht, um sich alles zu notieren, damit er und Molly später miteinander vergleichen konnten, was sie erfahren hatten. Es war nicht überraschend, dass er sich auf Mollys Meinung und Rückschlüsse verlassen wollte, weil sie unmittelbar vom Ausgang des Verfahrens betroffen sein würde. Dass sie so gut miteinander arbeiten und Ideen austauschen konnten, war von Vorteil. Es erinnerte ihn an die wenigen Male an der Universität, als sie sich in der Bibliothek getroffen und miteinander gelernt hatten. Bei diesem Gedanken lächelte er. Natürlich hatte er seit der letzten Nacht andere Erinnerungen an Molly.

Als er am Morgen erwacht war, haftete ihr Duft noch an seinen Kissen, und die Erinnerung, wie sie miteinander geschlafen hatten, war sehr lebendig gewesen. Zärtlich und schmerzhaft zugleich. Es schmerzte ihn nicht, dass sie ihn mitten in der Nacht verlassen hatte – das war zu erwarten gewesen, denn die Familie sollte sie nicht entdecken –, aber es schmerzte ihn, zu wissen, dass es immer noch Dinge gab, die zwischen ihnen standen.

Sie hatten Sex miteinander gehabt. Er wollte gerne glauben, dass er sich damit nur einen lang gehegten Wunsch erfüllt hatte, und dass es nun damit erledigt war, aber die Dinge mit Molly waren immer schon komplizierter gewesen. Obwohl er mehr für sie empfand, als für jede andere Frau bisher, würde er die Fehler der Vergangenheit nicht mehr wiederholen. Er wusste, dass es besser war, ihrer Beziehung nicht mehr Bedeutung zu geben, als die der bloßen Befriedigung körperlicher Bedürfnisse. Sie standen sich momentan wegen des Falls ihres Vaters sehr nah, und sie beide hatten die Lösung ihrer sexuellen Anspannung dringend benötigt. Das war alles. Mehr nicht. Alles, was sein durfte.

Doch ein kleiner Teil in ihm wünschte sich, es wäre anders.

Sie setzten sich auf das Sofa. Molly zwängte sich neben Hunter; ihr Schenkel berührte seinen Schenkel. Und weil er sich für den Platz neben der Armlehne entschieden hatte, konnte er nirgendwohin flüchten. Sie war so nah. Ihm brach der Schweiß aus. Die Erinnerung an letzte Nacht und daran, dass er in sie eingedrungen war, übermannte ihn.

„Wie geht es dir?“, fragte Molly die ältere Frau.

Sonya hob die Achseln. „Ich schlafe nicht viel, aber ich denke, das ist okay.“ Sie rückte ihr Haarband zurecht, das sie gleichzeitig adrett und auch ein wenig steif hätte aussehen lassen, wenn sie nicht normale Sportsachen dazu getragen hätte.

„Ich versuche, es so kurz und schmerzlos wie möglich zu machen“, versprach Hunter.

Sie faltete die Hände in ihrem Schoß. „Ich werde Ihnen sagen, was ich weiß.“

„Gehen wir zuerst zurück zu dem Tag, als der Mord geschah, in Ordnung?“

„Es war ein normaler Tag. Ich hatte morgens einen Friseurtermin.“ Sie fuhr sich mit den Fingern durch die kurzen Strähnen. „Ich färbe mein graues Haar“, sagte sie errötend. „Danach machte ich einige Besorgungen und war zu Hause, als Seth aus der Schule kam. Jessie kam mit ihm nach Hause. Sie verbringen eine Menge Zeit miteinander, wie Molly Ihnen sicher schon erzählt hat.“ Sonya schenkte Molly ein warmherziges Lächeln.

Hunter stellte fest, dass die beiden Frauen sich sehr mochten.



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